Die Hütte brennt!

Und noch ein Beitrag zum Klimawandel… muss das sein? Ja, es muss! Bereits seit Jahrzehnten, spätestens mit dem Kyoto-Protokoll von 1997, warnen die Klimaforscher weltweit eindringlich vor den Folgen des Klimawandels. Dieser beschleunigt sich von Jahr zu Jahr und das eingeforderte „1,5 Grad-Ziel“ rückt weltweit in immer weitere Ferne.

Der renommierte, mittlerweile emeritierte Professor und gebürtige Forscher aus dem Südtiroler Schnalstal Dr. Georg Kaser (Geo- und Atmosphäreninstitut, Uni IBK) drückt die Situation in seinem Beitrag in der Wochenzeitschrift FF vom November 2021 klar aus: „Wir müssen jetzt handeln. Sonst sind wir verloren„: klarer geht es nicht. In einem Radiobeitrag in Radio Tirol (A) vom April 2022 drückt er es nochmals deutlich aus: „… wenn er sich die Klimawandel in Folge der Erderwärmung und seine Folgen anschaut, dann hofft er soviel Glück zu haben, dass er als fast 70jähriger das alles nicht mehr erlebt.“

Auch ich beobachte die Klimaveränderungen seit Langem und wenn man sich die wissenschaftlichen Berichte und Statistiken dazu anschaut, dann kommt es Dicke auf uns zu. Die Politik hat in den letzten 25 Jahren kaum etwas dafür getan, wenn es um das Thema Klimawandel geht.

Dabei ist es offensichtlich: Stark-Niederschlagsereignisse und Überschwemmungen, Hitze und Dürre, Tornados mitten in Europa, riesige Eisschelfe die in der Antarktis abbrechen, Tiere die ihre Lebensgrundlage verlieren… und vieles mehr: Planet Erde hat Fieber und dies zeigt sich immer öfter und immer stärker. Jahr für Jahr. Das Grundübel dafür ist ein scheinbar nicht enden wollender und ungestillter Hunger nach wirtschaftlichem Wachstum und den damit einhergehenden unaufhaltsamen Raubbau von Rohstoffen und Ressourcen. Dabei sollten wir Menschen mittlerweile gelernt haben, dass kein System dauerhaft wächst und dabei gesund bleibt: Das ist nur bei kranken Systemen der Fall und die führen mittelfristig zwangsläufig zum Tod.

Georg Kaser fordert in diesem Artikel einen radikalen Wandel in unserem Tun und ein massiven Zurückschrauben unseres Energieverbrauchs. Weniger Fleisch essen, nur 1 x im Jahr in Urlaub fliegen, das Auto öfter stehen lassen und auf das Rad umsteigen, usw. alles ok, das wird aber nicht reichen.

Für den radikalen Wandel braucht es politischen Weitblick und vor allem Mut: ich frage mich nur, wo der herkommen soll. Aktuell fahren wir ungebremst und mit Vollgas in das Klimachaos hinein. Wir werden daran zerschellen, so wie die Welle an der Felsklippe. Wenn wir allerdings von dannen gezogen sind, hat der Planet Erde eine neue Chance sich zu entfalten.


Martin Niederkofler
Martin Niederkofler

Veröffentlicht am 3. April 2022