Wirtschaft im Pustertal: der Kronplatz
Der Kronplatz
Der Kronplatz oberhalb von Bruneck im Pustertal ist Teil des Dolomiti-Superski-Karusells und heute eines der modernsten Skigebiete Südtirols. Die ersten Pläne zur Erschließung des Brunecker Hausbergs mit einer Seilbahn gehen bereits auf die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurück. In den Zwischenkriegsjahren regt sich nicht viel bis zum Jahr 1938: damals will man eine Schwebebahn bauen, das Projekt scheitert jedoch, aufgrund des fehlenden Finanzierungskredits in Höhe von 1 Million Lire.
Startschuss in den 60er Jahren
Im Jahr 1960 gelingt es dann dem damaligen Bürgermeister Ernst Lüfter die Finanzierung sicherzustellen. Auf sein Betreiben hin wird im Mai 1960 die Kronplatz GmbH gegründet. Startkapital waren 550.000 Lire. Bereits 16 Monate später erfolgte die Umwandlung in eine AG. Pionierarbeit leisten auch Haymo von Grebmer und Max Stemberger, die im Jahre 1962 Unterschriften sammeln, um so die Unterstützung für ihr Skiprojekt zu finden. Im Frühsommer 1963 wurde der erste Skilift, der „Belvedere“ von der Firma „Leitner“ in Sterzing gebaut, Kostenpunkt: 11,5 Mio. Lire. Die erste Wintersaison 1963/64 bringt nur geringe Einnahmen. Im Verwaltungsrat ist man jedoch vom Erfolg des Skitourismus im Pustertal überzeugt, sodass in den Folgejahren weiter investiert wird. Ein Meilenstein dabei ist die Fertigstellung der Bergstation am Kronplatz im Jahre 1968. Bereits Anfang der 70er Jahre konnte die Genehmigung der Grundstücksbesitzer für den Bau der Silvester-Abfahrt auf der Nordseite des Skibergs eingeholt werden.
Ebenfalls Mitte der 70er Jahre setzt die Kronplatz AG erste Maßnahmen in Richtung Umweltschutz. Der Kronplatz war der erste durch eine Kanalisation ausgestattete Skiberg Südtirols. Für die Entsorgung von Abwasser und Müll wurde 1974 eine eigene Dienstleistungsgesellschaft gegründet.
Mitte der 70er Jahre konnte die Gesellschaft zum ersten Mal Dividenden an die Miteigentümer auszahlen, wobei auf eine fortlaufende Potenzierung und Erneuerung der Infrastrukturen Wert gelegt wird. Mitte der 80er Jahre beschließt man den Bau einer neuen Umlaufbahn. Der Auftrag ergeht an das Unternehmen »Leitner“ aus Sterzing. Am 25. Dezember 1986, auf den Tag genau 23 Jahre nach der Jungfernfahrt der ersten Seilbahn, nimmt die damals größte Umlaufbahn ihrer Art den Betrieb auf. Transportleistung: 2250 Personen pro Stunde.
Ohne Technik läuft nicht’s
Ende der 80er Jahre kündigen sich schwierige Zeiten an, nachdem die Winter 1987, 1988 und 1989 sehr schneearm sind. Daher werden die Pisten schrittweise mit modernen Beschneiungsanlagen ausgestattet. Heute präsentiert sich der Kronplatz als moderner Skiberg, dessen Aufstiegsanlagen in der Stunde mehr als 65.000 Personen befördern. An Spitzentagen im Winter werden über 20.000 Gäste am Kronplatz gezählt.
Der Kronplatz hat sich in den über 50 Jahren seines Bestehens zum Wirtschaftsmotor des mittleren Pustertales entwickelt. Die gleichnamige Ferienregion ist ein wichtiger Bestandteil der Südtiroler Tourismuswirtschaft, von der weitere Wirtschaftszweige wie das Handwerk, das Bauwesen, der Klein- und Großhandel usw. profitieren.
Veröffentlicht am 6. Dezember 2016